Diese Website verwendet Cookies.
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Weitere Infos zu unseren Datenschutzbestimmungen finden Sie hier.

  • Dübener Wochenspiegel
  • Ortsumgehung Wellaune: Planfeststellungsbeschluss in Aussicht / Baubeginn im Jahr 2025?

Ortsumgehung Wellaune: Planfeststellungsbeschluss in Aussicht / Baubeginn im Jahr 2025?

von Kevin Phillipp

Planfeststellungsbeschluss in Aussicht / Baubeginn im Jahr 2025?

Dr. Jens Albrecht als Abteilungsleiter Mobilität in Sachsens Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsministerium stand im Bad Dübener HEIDE SPA Rede und Antwort. Eingeladen hatten Bürgermeisterin Astrid Münster und Wellaunes BI-Vorsitzende Gisela Jäschke (v. l.). Foto: (Wsp) Phillipp

(Bad Düben/Wellaune/Wsp/kp). Im vergangenen Jahr sorgte eine Aussage aus dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) für reichlich Zündstoff. Demnach hieß es sinngemäß, dass die Planung zur Ortsumgehung Wellaune ausgebremst wurde, da die Stadt Bad Düben für die Kreuzungslösung im Bereich Schmiedeberger Straße/Postweg eine weitere Prüfung erwirkte und somit personelle Kapazitäten nun anderweitig gebunden werden müssten. Diese Reaktion der Marke „Beleidigte Leberwurst“ schlug im Stadtteil verständlicherweise hohe Wellen.
Die Stadt Bad Düben und die Wellauner Bürgerinitiative (BI) suchten bereits vor mehreren Monaten das Gespräch mit den Verantwortlichen und baten um eine Klarstellung. Im Zuge der anhaltenden Corona-Pandemie wurde der Termin mehrmals verschoben. In der vergangenen Woche trafen sich nun Vertreter der BI, der Verwaltung, aller Stadtratsfraktionen sowie Nord­sachsens Landrat Kai Emanuel mit Dr. Jens Albrecht vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Der Abteilungsleiter Mobilität räumte ein, dass die Aussage aus seinem Haus mehr als unglücklich war. „Natürlich wird weiter an der Umsetzung beider Projekte gearbeitet“, versicherte er.
Vorausgegangen war eine emotionale Rede von Gisela Jäschke, der Vorsitzenden der BI, die nicht nur Informationsdefizite seit 2016 bemängelte, sondern auch deutlich machte, dass „wir in den letzten 20 Jahren persönlich sehr viel Zeit, Kraft und auch Geld investiert haben, um für eine Ortsumgehung zu kämpfen“. Sie schloss mit der für die Bewohner wichtigsten Frage überhaupt: Wann ist endlich Baubeginn? „Beim Planfeststellungsbeschluss sieht es tatsächlich gut aus. Mit ihm ist in diesem Sommer zu rechnen“, verkündete Dr. Albrecht. Die Zeitschiene sei dann relativ klar: Im Anschluss könne man mit der Ausführungsplanung beginnen. Diese dauere ein gutes Jahr und theoretisch könnte man dann im Jahr 2025 mit dem Baubeginn rechnen. „Wenn man 2017 als Planungsbeginn nimmt, wären das keine zehn Jahre. Das wäre wiederum ein absoluter Spitzenwert“, verdeutlichte Dr. Albrecht.
Ein Aber – beziehungsweise zwei – gab es dann (natürlich) doch: Zum einen sollte es nach öffentlicher Auslegung möglichst keine Kläger geben und zum anderen müssten die Abgeordneten des Sächsischen Landtags das Geld freigeben. „Holen Sie sich also die Abgeordneten aus Ihrer Region auf Ihre Seite“, rief der Mann aus Dresden auf. Schließlich sei der trichterförmige Geldzulauf durch Corona und Ukraine-Krieg derzeit gehörig verstopft. „Dennoch möchte ich Ihnen Mut machen. Die Ortsumgehung wird kommen, sie steht weit oben auf der Liste. Nur wann, hängt von mehreren Faktoren ab“, sagte Dr. Albrecht.
„Der Planfeststellungsbeschluss wäre ein Meilenstein für die Wellauner und wenn ich an den Sommer denke, ein schönes Geschenk zu meinem 50. Geburtstag“, machte Bürgermeisterin Astrid Münster mit einem zwinkernden Auge gleich mal Druck. Bei potentiellen Klägern habe die Stadtchefin weniger Sorgen vor den Eigentümern, sondern eher vor Umweltverbänden. „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Bau des Polders bereits auf die Ortsumgehung Wellaune abgestimmt ist. Ja, es wird Landschaft verändert, aber es wird sich auch die Lebensqualität der Menschen im Ort verbessern“, sagte Münster.

Zurück